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Die Tsunge des Gesellen

Die Tsunge des Gesellen

Dem Reh war es letztlich egal, wohin die Reise weiterging. Hauptsache, sie brachte Abstand zur Grenze und Sicherheit vor dem Wolf mit sich. Die Königstochter war jetzt aber schon so weit gekommen, dass sie nicht einfach wieder umkehren wollte. Außerdem wurde es hinter der Grenze langsam wieder heller.

Es dauerte ein wenig, bis sie merkte, dass sie heimlich begleitet wurden. Scheinbar unbekümmert beschrieb sie mit ihrer Tsunge dem Reh den Alltag im Königreich. Das Reh war darüber nicht verwundert. Natürlich kannte sie die Weiten des Königreichs schon lange. Nicht aus eigener Erfahrung, sondern weil die Königstochter schon die oft die tollsten Bilder mit ihrer Tsunge gemalt hatte. Es wusste natürlich auch, dass die Beschreibung nicht für es waren, sondern für den unsichtbaren Gesellen.

Auch dem Gesellen wurde langsam klar, dass die Beschreibung für ihn war. Die Bilder beruhigten ihn und so kam er aus dem Gebüsch hervor: ein Fuchs. Die Königstochter freute sich über das kleine Füchslein und bat den Gesellen, sie weiter zu geleiten, wenn er zahm sei.

Natürlich bin ich zahm, vermittelte die Tsunge des Gesellen. Doch nicht für Dich. Der kleine Prinz hat mich gezähmt, und zu ihm kann ich Euch führen. Die Worte erschienen in dem Bild sehr deutlich und der Kleine Prinz schien ein kluger Prinz zu sein.

So übernahm der Geselle die Führung und sie erreichten bald den Waldrand zu einem Reich, das wie ein ferner Planet aussah.