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Die Tsunge des Hellen

Die Tsunge des Hellen

Die Zuversicht ist ein scheues Reh? Die Königstochter konnte mit diesem Satz nicht viel anfangen. Du bist wohl nicht der Hellste? Sie wollte den Helden provozieren. Das habe ich nie behauptet. Da war sich der Held sicher. Namen müssen verdient werden, doch manchmal kommen sie unerwartet.

Blöd bist Du aber auch nicht, eher ziemlich hell. Der Held fühlte sein schütteres Haupt. Ja, ziemlich hell. Aber sag, was meinst Du mit dem Satz: Die Zuversicht ist ein scheues Reh?

Der Helle beschrieb mit seiner Tsunge die Lichtung. Aber da komme ich doch her, Heller! Bist Du denn fertig dort? Ich weiß nicht. Dann frag den, der es weiß!

Also besuchte die Königstochter weiter die Lichtung und wartete auf jemanden, der noch heller wäre als der Helle. Doch niemand kam. Nur das Reh wurde immer zutraulicher und die Königstochter immer zuversichtlicher. Doch ließ sich das Reh nie auf die Lichtung locken. Es schien dem armen Tier die Sonne gar zu hell.

Da bat die Königstochter Ihren noblen Vater, die Lichtungsbesuche von der Teestunde in die Dämmerstunde verlegen zu dürfen. Dem war das natürlich gar nicht recht. Zum einen fürchtete er die Gefahren der Dunkelheit, gegen die er sein Reich zu verteidigen hatte. Zum andern fürchtete er den Zorn des Hellen, der die Teestunde empfohlen hatte. Er verbot seinem Töchterlein, sich nach der Teestunde weiter im Wald aufzuhalten.

Gibt es überhaupt eine Geschichte, in der die Königstochter sich je an die Verbote ihres gestrengen Vaters gehalten hätte? Wenn ja, dann höchstens die in der