writingSchreibe Alternativ Losrechts

Die Tsunge des Hältsten

Die Tsunge des Hältsten

Das Weib des Hältsten war genervt. Sie war gewohnt, dass ihr Männe regelmäßig vom König einen Auftrag erhielt, die Welt zu retten, als Held gefeiert wurde und selten daheim war.
Doch seit dem Kampf mit dem Dunklen Drachen und dem Besuch des Regenwurms hing er den ganzen Tag vor der Hütte herum und hielt Maulaffen feil.
Irgendwann hielt sie es nicht mehr aus: Was hältsten davon, auch mal was zu tun? Sie wollte schon verärgert weitereilen, da sprach er mit seiner Tsunge. Sie konnte die Worte nicht verstehen. Doch den Sinn verstand sie besser als jedes klare Wort zuvor.
Der Held trauerte um sein verbranntes Herz, der Hält misstraute dem Hier und Jetst. Er konnte nicht viel tun. Aber er konnte zuhören. Und auch seine Tsunge sprach in interessanten Farben.
Sein Weib fragte immer öfter ihren Hältsten: Was hältste von ... Und auch sein Kind zeigte ihm immer mehr von seiner Entwicklung. Schließlich kamen auch seine Nachbarn, Bekannte und schließlich sogar Fremde aus dem ganzen Reich des Königs.
Sie sprachen zu seinen Ohrsten und hörten auf seine Tsunge und sahen in den Farben Zuspruch in der Verzweiflung, Beistand in der Ohnmacht und Sinn in der Leere.
Eines Tages wurde die Tochter des Königs sehr krank. Die Ratgeber suchten den Hellsten, um ihn um Rat zu fragen. Die Schriftgelehrten des Königs, die es mit der Rechtschreibung nicht so genau nahmen, fanden den Hältsten ...