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Langsam wird’s was!

6 Minuten habe ich Zeit,
für manchen wär’s ne Ewigkeit.
Doch sind sie das beileibe nicht
für ein wirklich gut Gedicht.
So kommt bei mir der Eindruck her,
wenn ich manchen Beitrag hör.
Warum müssen all‘ beim Dichten
ihr tolles Werk so schnell verrichten?

Ich lobe mir die Langsamkeit,
wo jedes Wort find‘t seine Zeit,
wo jedes Wort sein Geltung hat
und Wirkung zeigen kann so satt.
So manches Wort kann man verstehn,
lässt man sich’s auf der Zung zergehn,
wie ein Stückchen Schokolade:
wer es schlingt, dem schmeckt es fade.

Slow food ist in aller Munde,
gibt es sowas zu der Stunde
auch für Wörter als Genuss,
die man richtig schmecken muss?
Gibt es einen Wort-Gourmet,
der, damit es richtig er versteh,
er im Genuss kann seelig schwelgen,
kurz bevor die Wörter welken?

Und bei einem guten Tropfen,
mehr bei Reben als beim Hopfen,
möcht man lieber langsam nippen
als es schnell nach hinten kippen.
Fragt man einen Sommelier,
was empfiehlt er als Idee,
sagt ganz langsam, wie von weit,
er mit aller Ruhe: Zeit.

Das Essen und das Trinken auch
kommt durch der Speiseröhren Schlauch,
durch den Magen in den Darm,
und ist es dann richtig warm,
drückt es, bis man Drücken muss,
auf der Schüssel ist dann Schluss.
Stört Euch nicht an dem Geruch,
nehmt zum Örtchen mit ein Buch.

In einer guten Partnerschaft
wird nicht geschaut, wer wieviel schafft.
Wer schaut beim Kuscheln auf die Uhr
hat nicht viel Spaß bei dem Parcours.
Wer sich bemüht, zuerst zu kommen,
wird nicht so ganz für voll genommen.
Ein Quickie ist ja manchmal nett,
auf Dauer siegt Geduld im Bett.

Nach dem Akt bleibt ruhig im Bette
mit gemütlich Zigarette.
Manche schwören auf Zigarre
dass man noch in Ruh verharre.
Wer nicht raucht und mag nicht saugen
schließt in Seelenruh die Augen,
träumt von Berg und Meeresstrand
ausgeruht und braungebrannt.

Wo wir schon beim Urlaub sind,
Ferien heißt es bei dem Kind:
mancher bucht im Reis‘büro
Erholung, Ruhe, irgendwo.
Andre wollen was erleben,
sich bewegen, Power geben.
Finde, was ein jeder such,
dem einen Segen, dem andern Fluch.

Ich danke hier für Euer Ohr,
an das ich manches Wort verlor.
Ich hoff, es ist nicht ganz verloren,
wie manche Predigt bei Pastoren.
Ich muss Euch nicht Moral belehren,
nicht zu Bessrem Euch bekehren,
das Beste könnt nur selbst Ihr schenken,
nur Ihr könnt Euer Denken lenken.

So wünsch ich Euch, bevor ich muss,
Ruhe, Muse, viel Genuss
für die vielen Beiträg heute
von ganz guten Dichtersleute.
Hört gut zu und lasst sie denken,
könnt in Gedanken Euch versenken,
lasst sie frei und ruhig schweben,
statt immer nur nach vorn zu streben.

By ending this topic and as I close,
I want to add just a few words to those,
who sometimes struggle, have lots of trouble
with German tongue and Hessisch Gebabbel:
don’t worry, but listen, as you should know,
most of the Germans as well have so.
Take time for yourself and language studies,
as human beings we are already buddies.